Ehrenämter sind sinnstiftend, geben die Möglichkeit sich weiterzubilden, eigene Stärken einzubringen und neue dazuzugewinnen und gleichzeitig können sie große Herausforderungen sein, Kraft und Nerven kosten und immer wieder Neues abverlangen. Ehrenamtliches Engagement ist ein wesentlicher Baustein für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und bildet die Voraussetzung dafür, dass unsere Kirche „nahe bei den Menschen“ sein kann. Die Arbeit vieler Projekte und Strukturen wäre ohne das Engagement Ehrenamtlicher undenkbar.
Es gibt wenige Situationen, in denen Menschen freiwillig so viel investieren und dabei häufig so wenig zurückerhalten und ihre Arbeit trotzdem von ganzem Herzen machen. Andererseits waren es für mich bisher die Ehrenämter, in denen ich so viel gelernt habe, so viel erlebt habe, so viel erhalten habe, wie in wenigen anderen Bereichen meines Lebens. Sie gehören zu mir und in allen schwierigen Situationen, die damit einher gegangen sind, weiß ich dennoch genau warum ich diese Arbeit, bewusst ohne Entgelt, mache.
Neben den jeder*jedem einzelnen eigenen Qualifikationen und Stärken, stellen wir in der Jugendverbandsarbeit immer wieder fest, wie wichtig eine gute Qualifikation, Ausbildung und Unterstützung Ehrenamtlicher ist und wie sehr diese an vielen Stellen von einzelnen Menschen abhängt. Bei einem Jugendverband, der bewusst aus Ehren- und Hauptamtlichen besteht und sich um eine gleichberechtigte Zusammenarbeit auf allen Ebenen bemüht, müssen auch auf beiden Seiten Standards festgelegt werden, um eine gute Arbeit für alle Mitarbeitenden und Teilnehmenden zu gewährleisten.
Auf den folgenden Seiten sind diese Qualitätsstandards beschrieben. Ich danke den Ausschüssen Jugendarbeit als Ehrenamt und Jugendarbeit als Beruf und insbesondere Friederike Epp für die Erarbeitung und freue mich auf die gemeinsame Übersetzung dieses Papiers in die tägliche Arbeit. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!
Fiona Paulus Vorsitzende der Evangelischen Jugend im Rheinland im Oktober 2022.