Herbstkonferenz 2016

Evangelische Jugend im Rheinland

Gewaltfrei zum Frieden

Am 24. Und 25.September tagte die Delegiertenkonferenz der Evangelischen Jugend im Rheinland.

Rund 80 Delegierte waren für zwei Tage in die Evangelische Landjugendakademie nach Altenkirchen gekommen, um zum Schwerpunktthema „Frieden“ zu konferieren und gemeinsame Positionen zu finden.

Europa ohne Atomwaffen

Auf der Herbstkonferenz im September 2015 hatte die DK beschlossen, sich in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Politiker für den Abzug von 20 amerikanischen Atomwaffen im Fliegerhorst Büchel in der Eifel und weiteren 200 in anderen europäischen Ländern einzusetzen. Dieser Beschluss wurde inzwischen vom Deutschen Bundejugendring übernommen und wird auf der Bundesebene weitertransportiert.

Anfang August dieses Jahres fand dazu eine große Demonstration direkt vor Ort am Fliegerhorst in Büchel statt, an der überwiegend ältere Menschen teilnahmen.

Ulrich Suppus, Referent im Amt für Jugendarbeit in Koblenz wirbt dafür, dass sich mehr jüngere Menschen an dieser Aktion beteiligen: „Es geht ja um die Zukunft, Atomwaffen sind eine enorme Bedrohung. Abgesehen von den Ressourcen, die da verschwendet werden und alles, was damit zusammenhängt. Aber die Tatsache, dass Atomwaffen in der Welt ja eingesetzt worden sind und jetzt wieder Szenarien, wie damit gedroht werden kann, dass sie wiedereingesetzt werden, die müssen uns doch alle auf die Barrikaden bringen, gerade auch jüngere Leute, um deren Zukunft wir uns ja auch bemühen sollten. Also viele von den grauhaarigen, die ich da am 9.August ja auch gesprochen habe, sagen, wir machen das ja nicht mehr für uns, wir machen das für unsere Kinder und Enkel und deshalb stehen wir hier.“

Einen Tag vor der Delegiertenkonferenz, am 23. September, eröffnete Ulrich Suppus die Ausstellung „Frieden geht anders“(www.friedensbildun.de) in Altenkirchen. Viel Hoffnung setzt er darauf, mit dieser Ausstellung, die über das Amt für Jugendarbeit in Koblenz ausgeliehen werden kann, die Diskussion anstoßen zu können, aber die grundsätzliche Frage sei ja die Gewissenfrage, die sich heute jeder stellen müsse: „Wie will ich denn eigentlich leben? Will ich dafür eintreten, dass Menschen ohne Gewalt miteinander umgehen oder sage ich: die Welt ist so schrecklich, dass ich mir vorstellen kann, auch mit gewalttätigen mitteln eingreifen zu müssen. Und diese Frage zu stellen, die gehört meiner Meinung nach auch in den Jugendverband.“

Partners in Peace

Im Sommer dieses Jahres reiste eine Jugenddelegation des Gemeindemissionarischen Dienstes, GMÖ, auf Einladung der Partnerkirche der EKD, der United Church of Christ, UCC, in die USA. Gemeinsam mit Claudio Gnypek vom GMÖ wagten sich Claire Brown und Jenny Aden aus Essen und Jan Kock aus Wesel auf diese Reise unter dem Thema „Gerechter Friede“. Zu Beginn wussten sie nicht, was sie erwarten würde. In 13 Tage legten sie mehr als 3.500 Kilometer zurück und tauchten gemeinsam mit weiteren Jugendlichen aus Berlin-Brandenburg und Pennsylvania in die Welt der „native Americans“, der Lakota-Indianer, ein. Sie besuchten sowohl die heiligen Jagdgründe des Indianerstammes, die „Black Hills“, das traditionelle Kulturfest „Pow WoW“ als auch das trostlose Reservat dieses alten Indianerstammes, dessen Kultur und Sprache früher verboten waren und die heute um ihre Identität kämpfen. Und sie lernten, dass es manchmal besser ist, einfach nur zuzuhören statt gutgemeinte Ratschläge als europäische Entwicklungshelfer zu verteilen. Von all dem berichteten sie den Delegierten und auch weitere Erlebnisse in ihrem Reiseblog unter www.reise.ekir.de

Mehr über dieses Projekt konnten die Delegierten in einer der insgesamt sechs Werkstattgruppen erfahren. Außerdem wurden ……

Sozialwort der Jugend

Auf der Frühjahrskonferenz im März wurde über das Projekt eines gemeinsamen Sozialwortes der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugend, aej, und des Bundes der Katholischen Jugend, BDKJ, informiert, in dem auch die Integration die Friedenspädagogik in die schulische und außerschulische Bildung und ein Verbot von Waffenexporten gefordert wird. Im Juni gab es ein Hearing in Bonn, an dem Anke Kreutz aus der Evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen für die EJiR teilgenommen hat. Zurzeit erfolgt die Beratung in den Gremien von aej und BDKJ mit dem Ziel, das Papier rechtzeitig im Bundeswahlkampf 2017 zu präsentieren. Geplant ist außerdem eine gemeinsame Veranstaltung von AEJ-NRW und BDKJ-NRW mit Bischof Woelki und Präses Rekowski.

Jugendsynode

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, führte mehrere Gespräche mit Mitgliedern des Vorstandes über Wünsche und Belange der EJiR. Von ihm kam auch die Idee, über eine Jugendsynode 2019 als eine neue Beteiligungsform nachzudenken, um die Themen und Interessen der Jugend weiter bekannt zu machen. Dabei soll es nicht nur um Zukunfts- sondern auch um Gegenwartsthemen gehen.  Die Jugendsynode wird als ein paritätisch besetztes Gremium aus Jugenddelegierten und Landessynodalen geplant, der Vorsitz soll ebenfalls paritätisch besetzt werden aus Kirchenleitungsmitgliedern und aus Vorstandsmitgliedern der DK, so Mirco Leibig, stellevertretender Vorsitzender der DK. „Ein Thema könnte die Gemeindeform sein, da gibt es die fresh-x-projekte gerade auf Jugendebene und ich denke, davon kann man dann auch gut transferieren und weiterspinnen. Ansonsten können es strukturelle oder finanzielle Themen sein, da sind wir noch relativ offen.“

Lutherstaffel und Wortanschlag

Am Reformationsjubiläum 2017 wird sich die EJiR nicht mit einer einzigen Großveranstaltung im Rheinland beteiligen, sondern hat das Projekt „Lutherstaffel“ (www.lutherstaffel.de) ins Leben gerufen. Damit sollen alle Aktionen, Veranstaltungen und Projekte zur Reformation aus der Jugendarbeit in den Kirchenkreisen und Gemeinden miteinander verbunden werden. Als Staffelstab dient dabei die Playmobil-Lutherfigur, die von Event zu Event weitergereicht wird. Medial begleitet wird das Projekt von einem jungen Presseteam von Absolventen des kirchlichen Journalistentrainings NEWSU. Für die Aktionen vor Ort können Projektmittel beim Amt für Jugendarbeit beantragt werden.

Außerdem ruft die EJiR zu einem landesweiten Wettbewerb für Poetry-Slammer auf. Beim „Wortanschlag“(www.wortanschag.de)  können sich junge Poeten in regionalen Vorentscheidungen für die Endausscheidung am 7.Oktober 2017 in Köln qualifizieren.

Das letzte Mal auf einer Delegiertenkonferenz waren Ruth Klevinghaus, Referentin beim Amt für Jugendarbeit und beim Jugendpfarramt in Köln und Lutz Zemke, Jugendreferent aus dem Kirchenkreis Wesel. Beide gehen demnächst in den Ruhestand und wurden von der Konferenz verabschiedet, verbunden mit einem herzlichen Dank für ihre langjährige Arbeit und ihr Engagement.

Zeugnis Weggemeinschaft Muslime

Die nächste Delegiertenkonferenz findet im März 2017 wieder in der Evangelischen Landjugendakademie in Altenkirchen statt.

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