Beschluss der Evangelischen Jugend im Rheinland: Verurteilung des völkerrechtswidrigen Einmarsches der russischen Armee in die Ukraine

Etwa 41 Millionen Menschen und ungefähr 6,5 Millionen Kinder und Jugendliche in der Ukraine sind von dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg betroffen, den die russische Regierung angeordnet hat. Sie alle bangen um ihr Leben, das ihrer Angehörigen und Freund*innen. Der Krieg zerstört ihr Zuhause und ihre Hoffnungen. Familien, Kinder und Jugendliche müssen fliehen, junge Erwachsene sehen sich gezwungen, sich an Kriegshandlungen zu beteiligen.

Als Evangelische Jugend im Rheinland zeigen wir uns solidarisch mit den Menschen in der Ukraine, vor allem mit den Kindern und Jugendlichen!

Wir, die Evangelische Jugend im Rheinland, verurteilen den Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine auf das Schärfste! Wir bekräftigen ausdrücklich die gemeinsame Positionierung des Deutschen Bundesjugendringes, der Deutschen Sportjugend, der Grünen Jugend, den Jungen Europäischen Föderalisten, den Jungen Liberalen, der Jungen Union sowie der Jusos in der SPD.

Der Einmarsch in die Ukraine auf Befehl des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin erschüttert uns tief und hinterlässt uns über diesen Bruch des Völkerrechts fassungslos.

Dieser Krieg reiht sich ein in eine Vielzahl kriegerischer Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte – auch in Europa. Dennoch stellt er in der jüngeren europäischen Geschichte eine unvergleichliche Verletzung und Bedrohung der als sicher gewähnten Friedensordnung dar.

Wir fordern die Regierung Russlands auf, alle kriegerischen Handlungen und damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen einzustellen und zu einer friedlichen, gewaltfreien, diplomatischen Konfliktbearbeitung und Sicherung eigener Interessen zu kommen. Wir fordern politisch und wirtschaftlich Verantwortliche in Russland auf, Einfluss auf die Politik ihres Landes zu nehmen, um einen Weg zur Gewaltfreiheit zu ermöglichen.

Mit größtem Respekt nehmen wir alle Aktivitäten und Bestrebungen von Teilen der russischen Bevölkerung wahr, die trotz Bedrohung und massiver Repressionen gegen den Krieg in ihrem Nachbarland ihre Stimme erheben.

Der Krieg hat auch Auswirkungen auf das Leben und den Alltag der Menschen jenseits der unmittelbar betroffenen Ukraine. Eine nicht auszuschließende (nukleare) Eskalation des Krieges gefährdet einen ganzen Planeten. Sie ängstigt und lähmt die Menschen.

Diese Gefühle von Unsicherheit und Bedrohung sind vor allem für Kinder und Jugendliche mit und ohne Kriegs- oder Fluchterfahrungen besonders belastend.

Wir nehmen dankbar wahr, wie viel Solidarität und Unterstützung bereits aus den Reihen der Evangelischen Jugend vorhanden ist und rufen unsere Mitglieder auf und bestärken sie darin, sich weiterhin zu solidarisieren, finanzielle Spenden zu sammeln und die bereits bestehenden Netzwerke zur Unterstützung Geflüchteter auszubauen.

Die Situation mit vielen Kindern und Jugendlichen auf der Flucht fordert eine Öffnung der Aktivitäten evangelischer Kinder- und Jugendarbeit.

Wir heben hervor, dass eine geregelte Aufnahme von Kindern und Jugendlichen erfolgen muss. Wir fordern die Jugendhilfeträger*innen dazu auf, auch in privaten Unterkünften untergekommene Kinder und Jugendliche nicht aus dem Blick zu verlieren und alles zu tun, um allen ein möglichst sicheres Ankommen und langfristig eine Perspektive zu ermöglichen.

Darüber hinaus bitten wir die EKD, gemeinsam mit den ökumenischen und interreligiösen Partner*innen zu einem gemeinsamen Friedensgebet aufzurufen und Materialien dafür zur Verfügung zu stellen, um ein starkes gemeinsames Zeichen der Solidarität zu setzen.

Wir ermutigen alle Kinder und Jugendliche in ihrem Engagement gegen Krieg und rufen sie auf, auf vielen Ebenen ihrem ”Nein!” zum Krieg Ausdruck zu verleihen.

Wir rufen die Mitglieder der evangelischen Jugend im Rheinland auf, sich an der Vorbereitung und Durchführung von Ostermärschen der Friedensbewegung 2022 zu beteiligen. Weiter appellieren wir an die aej-Deutschland und weitere Jugendverbände, sich ebenfalls den Ostermärschen anzuschließen.

Wir fordern Wladimir Putin ausdrücklich und eindringlich dazu auf, diesen Krieg und die damit einhergehenden Menschenrechtsverletzungen sofort zu beenden!

Evangelische Jugend im Rheinland
© Evangelische Jugend im Rheinland 2024
Kontakt:
Missionsstraße 9a/b
42285 Wuppertal
Skip to content